Das
kleine Rautenflugzeug
The little diamondwing.

Die Abbildung oben (InterAVIA 4.1987) zeigt ein Rautenflugzeug
(diamond wing) und Windkanalmodell von
Darrol Stinton,
einem bekannten Autor im Bereich Flugzeugbau und - auslegung. In seinem
Artikel für Interavia stellte Stinton verschiedenste, damals neue
Konzepte vor.
The picture on top (from
InterAVIA 4.1987) shows a diamond-winged-aircraft (wind tunnel model) of
Darrol Stinton, a known author in the area of Airplane construction. In his
article for Interavia Stinton introduced different configurations:

Stinton schrieb abschliessend:
"Alle
genannten Flügelkonfigurationen sind durch ähnliche
aerodynamische Eigenschaften gekennzeichnet, die teils positiv, teils
eher negativ zu bewerten sind. Die Neigung zu nichtlinearem Verhalten -
zum Beispiel die Momente um die Nickachse - bestätigen die bereits
früher mit dem Warren-Flügel* erzielten Ergebnisse. Bleibt die Frage
nach der Manövrierfähigkeit und der Steuerwirkung.
In conclusion Stinton
wrote: All called wing configurations are marked by similar aerodynamic
qualities which are to be valued partly positively, partly rather
negatively. The inclination to non-linear behavior - for example, the
moments around the pitch-axis - confirm the results already earlier
achieved with the Warren-wing*. There remain questions of maneuverability
and control effects.

*Die
Graphik oben zeigt die für Längsstabilität entscheidenden Momentenverläufe
der Nickachse. Ideal ist ein stetiger Verlauf der Momentenkurve von rechts
unten nach links oben, die anzeigt, dass rückdrehende Momente gleichmässig
mit der Veränderung des Anstellwinkels zu- und abnehmen. Der Pfeil zeigt die
Kurve eines warren-wing, die unstetig ist. Solche Momentenverläufe bezogen
auf die Längsstabilität und weitere Stabilitätsprobleme die mit einer
Rollsteuerung einhergehen, haben dazu geführt, dass derartige Rautenflugzeuge nie
fertig entwickelt wurden.
The graphic show the moments which act about the
pitch-axis. Ideal would be a steady course of the curve from right down to
left top, which would indicate that a change in angle of attack is answered
by an adaequate change of returning pitching moments. The arrow shows the curve of a
warren-wing which is unsteady.
Such pitch-moment-curves and stability problems associated with the
difficult roll-pitch-control have led to the
fact, that diamond winged aircraft were never fully developed.
Gegenstand dieser Seite ist dennoch
die Auslegung
eines positiv gestaffelten Rautenflügels, da dieser
Joined-wing für ein kleines Ultraleicht einige Vorteile mit sich
bringt. Das Flugzeug ist sehr klein, es kann statisch sehr stabil gebaut
werden, es hat eine günstige Massenverteilung und aufgrund der geringen
Streckung ist der Auftriebsanstieg in Boen recht schwach. Das Flugzeug lässt
sich, anders als viele Kleinstflugzeuge mit geringer Flächenbelastung auch in turbulenten Verhältnissen noch fliegen.
Erfahrungen, die auch mit dem
Sunny-Boxwing gesammelt wurden.
Subject of this page is the
design of a positiv staggered diamond wing as this joined-wing brings some
special benefits for ultralights with very low wingloading. The plane is
very small, it can be built statically very stiff, it has a favorable mass
distribution and due to the small aspect ratio of a diamond wing the
increase/decrease of g-forces (lift) in gusts is rather mild. Such a light plane can be flown
in turbulent weather whereas other
crafts become bouncy and tiresome. The
Sunny-Boxwing
showed these benefits.
Unten ein Beispiel.
Below an example:
Für
dieses Ultraleichtflugzeug mit Rautenflügel wurden
von mir 6 m Spannweite und 13,3 m^2 auftriebserzeugender Fläche
vorgegeben, um mit einer Flugmasse von 230 kg ohne
Auftriebshilfen eine
Mindestgeschwindigkeit von 55 km/h (15,3 m/s) erreichen zu können. Um
gegenüber dem
3-D-Ellipsenflügel
einen signifikanten
Unterschied zu erhalten, erhielten der vordere und obere Flügel
der Raute eine
recht starke Pfeilung von + 31,5 Grad (rückwärts) und der
hintere, stabilisierende Flügel eine Pfeilung von -15 Grad
(vorwärts) - jeweils bezogen
auf die 25% Linie der Flügel.
For
a diamond-ultralight-aircaft I would give 6 m span and 13.3 m sqm
lifting area in order to achieve a minimum speed of 55 km/h (15.3 m/s)with a flight mass of 230 kg. In order to obtain a significant
difference compared with the
3-D-Elliptical-wing, the front
and upper wing of the diamond ultralight was given quite a high sweep
back - 31.5 degrees - and 15 degrees forward for the rear wing - both 25%
line.
Unten eine
Draufsicht auf die Flügelanordnung, pink der Neutralpunkt dieses Flügelsystems,
grau der Schwerpunkt bei gerade ausreichender Stabilitätsmarge von 10%.
Below is a plan view of the wing assembly, pink
neutral point of this wing system, grey a center of gravity giving a
sufficient stability margin of 10%.

Die
Fläche des vorderen
Flügels beträgt 7 m^2, die des hinteren Flügels 6,3 m^2.
Die gezeigte Auslegung zeigt an den Flügelenden eine
Überdeckung wie sie für Doppeldecker typisch ist. Der
vordere Flügel weist einen für Joined-wing-Systeme typischen
Einstellwinkel von 1,8 Grad
zum hinteren auf. Diese Einstellwinkeldifferenz geht zum
Flügelende des oberen Flügels auf Null zurück -
geometrische
Schränkung. Der hintere Flügel weist keinerlei
Schränkung auf. Die Flügelenden sind durch vertikale
Elemente zu einem Tragflächenverbundsystem verbunden, die hier eine
"Vorspur" von -4 Grad aufweisen.
Der mittlere vertikale Flächenabstand beträgt 20% der Spannweite - h/b
= 0,2. Kleine Freiflug-Modelle hatten gute Stabilität um alle Achsen gezeigt.
The area of the front wing is 7 m^2,
the area of the rear wing 6.3 m^2. The design shows a maximum overlap of the
wings at the
wingtips. The front wing has a typical
joined-wing-setting-angle of 1.8 degrees to the rear wing - longitudinal
dihedral. The upper wing shows a washout of - 1.8 degree, the rear and down
wing shows no washout. The wingtips are joined by common vertical endplates,
which should have a "toe in" of about - 4 degree. The average vertical wings
distance is 20% of the span.

Zunächst wollte ich wissen, wie sich eine Verringerung des vertikalen
Abstands der Flächen unter Beibehalt des Schwerpunkts auf jeweils
halber Höhe und an gleicher Position über der x-Achse auf das
Nickmoment und damit auf die Längsstabilität des Systems auswirken
würde. Generell
gilt, dass die
Kurve der Momentenbeiwerte wie unten dargestellt
verlaufen muss, um für jede Abweichung von der Indifferenzlage
bei einer zugehörigen Geschwindigkeit ausreichende und sinnrichtig
rückdrehende Momente zu erhalten.
First I wanted to know the effects of a reduction in the vertical distance between the
wings surfaces - while maintaining the CG on half this distance and at the same
position over the x-axis. As a
general rule the curve of the pitching-moments should run as shown below
(ausgeglichen und stabil). In this case altering the angle of attack is
answered by a corresponding moment, which will reestablish longitudinal
ballance.

Um den Verlauf der Momentenbeiwerte für
den gezeigten Rautenflügel für verschiedene vertikale Distanzen der Flügel
zueinender zu erhalten, wurde die vertikale Distanz zwischen den Flächen in
Schritten von 0,3 m von 1,2 auf 0,3 m verringert und zusätzlich wurde das
System jeweils von +14 Grad zu -4 Grad in der Anströmung um den
beibehaltenen Schwerpunkt gedreht. Unten das Ergebnis der Rechnungen zur
Längsstabilität.
In order to obtain the
curve of pitching-moments (coefficients) for vertical distances of the wings, the
vertical distance between the wings was reduced in steps of 0.3 m from 1.2
to 0.3 m. In addition the system was in each case rotated from +14 degrees
to -4 degrees the artificial flow of the vortex lattice software from Frank
Ranis. CG always at the same position over the x-axis and exactely at half
highth beteween the wings.

Oben: Für eine Stabilitätsmarge von 10% wird
die Indifferenzlage (Nullmoment) bei dem Einsatz von symmetrischen
Profilen im Mittel bei Anstellwinkeln
von rund 6 Grad erreicht, was mit einem Auftriebsbeiwert von 0,38 für das System
korrespondiert bzw. einer Geschwindigkeit von rund 100 km/h. Sehr überraschend ist, dass ein vertikaler
Abstand von 0,6 m (h/b = 0,1; dunkelblaue Kurve) den stetigsten Verlauf
der Kurve zeigt. Aber auch ein maximaler vertikaler Abstand mit einem
Verhältnis von h/b = 0,2, (1,2 m vertikaler
Flächenabstand = Ausgangszustand) ist sinnvoll.
Above: For a stability margin of 10% the
indifference position (zero moment) is achieved with the use of symmetric
airfoils sections at an average angle of attack (geometrically, not
aerodynamically) of about 6 degrees, which corresponds to a lift coefficient
of 0.38 for the system and a speed of around 100 km/h. It is very
surprising that a vertical distance of 0.6 m (h / b 0.1; dark blue curve)
shows a good shape of the curve. However, a maximum vertical distance with a
ratio of h / b 0.2 is also well.
Unten: Vor dem Hintergrund der Längsstabilität
interessiert natürlich auch die Frage, wie sich die betrachteten vertikalen
Abstände auf die Leistung des Rautenflügels auswirken. Dazu
wurden die Flächen wieder im jeweiligen vertikalen Abstand (1,2 m, 0,9 m, 0,6 m, 0,3 m) positioniert und
dann das System wie in einem Windkanal im Anströmwinkel
verändert. Die resultierenden Polaren (Gleitzahl über Anstellwinkel) in der
Übersicht.
Below: Against the background of the longitudinal
stability the question arises how the vertical distances affect the
performance of the diamond wing. To evaluate that, the vertical distances
were altered and the system was pitched like in a windtunnel. The resulting
graphs - glide ratio over the angle of attack - are shown in the graphic:
Distance 1,2 m
Distance 0,9 m
Distance 0,6 m
Distance 0,3 m
Die
Polarenschar zeigt einen gleichen Verlauf, die geringste Leistung zeigt
sich überraschend bei einem vertikalen Abstand der Flächen von 0,9 m
(h/b=0,15)gelb, die beste bei einem vertikalen Abstand von 1,2 m
(h/b=0,2). Die vertikale Staffelung von h/b=0,1, pink, die die besten
Ergebnisse für die Längsstabilität zeigte, ist kaum
schlechter als die Staffelung mit einem h/b von 0,2.
Die
beste
Gleitzahl von 28 ergibt sich bei einer Geschwindigkeit von 128 km/h,
wobei hier zu berücksichtigen ist, dass noch kein Rumpfwiderstand
eingerechnet wurde und dass symmetrische Profile eingesetzt wurden. Die
Polaren werden sich also noch nach unten und links verschieben, wenn
für die Realität ein Rumpf und andere Profile zu berücksichtigen
sind.
The polargraphs show the best ratio of lift/drag
for a vertical distance of 1,2 m, but the distance of 0,6 m is as good. The
best glide ratio of 28 is obtained at a speed of 128 km / h. Take in mind
that no fuselage-drag is added and that symmetrical airfoils were used to
make for comparability. The polars will move downwards and left when the
reality of a fuselage and nonsymmetrical airfoils is taken into account.
Interessant war
die Frage, worin sich Umströmung der
Flügel unterscheidet, wenn sie einmal im System und einmal freifahrend,
also ohne
zweiten Flügel, betrachtet wurden. Dazu wurden zunächst vordere und hintere
Fläche einzeln bei einem Anstellwinkel von 3 Grad und dann als Tragflächenverbundsystem mit einem vertikalen Abstand
der Flächen von 0,6 m bei 3 Grad Anstellwinkel betrachtet. Die
Seitenflächen wurden entfernt. Die Ergebnisse:
Now the question arises, what is the difference
in flow, if the wings are isolated or show the diamond wing. To show this
the wings were isolated and calculated with an angle of attack of 3 degree,
the the wings were combined and calculates agein. The sides have been
removed. The results:
Obere Fläche freifahrend
-
upper wing isolated

Obere Fläche mit unterem Flügel -
upper wing with lower wing
In Kombination mit dem
unteren, hinteren Flügel erzeugt die obere Fläche relativ(!) weniger
Auftrieb (türkis = Auftriebsverteilung) und die Verteilung der induzierten
Anstellwinkel (großer Pfeil), die den effektiven Anstellwinkel der Tragfläche
verringern, ist akzentuierter.
In combination with the lower rear wing the upper
wing produces relativly(!) less lift (turquoise lift distribution) and the
distribution of the induced angles of attack (big arrow), which reduce the
effective angle of attack of the wing, is more accentuated.
Unten: Die Unterschiede für den oberen Flügel sind
gering, für den unteren, stabilisierenden sind sie jedoch dramatisch.
Below:
The differences for the uppper wing are small. Dramatic changes are shown
for the lower and stabilizing surface!
Untere Fläche freifahrend
-
lower wing isolated

Untere Fläche
mit oberer Fläche -
lower wing with upper wing

Die
Auftriebbeiwerte (lila Linie) gehen für die untere Fläche im
System deutlich zurück, sind dafür aber ideal
gleichmässig wie bei einem elliptischen Flügel verteilt. Die induzierten
Anstellwinkel (gestrichelte Linie) kehren sich für
die untere Fläche im System komplett um (große Pfeile).
The coefficients of lift (purple line) are
decreased significantly for the lower wing, if located in a diamond system,
but the coefficients of lift are perfectly evenly distributed as for an
elliptic wing. The induced angle of attack (dashed line) reverse for the
lower wing (big arrows).
Interessant
war nun die Frage, wie sich die Leistung der einzelnen Flügel im Verbund darstellt, wenn man
das
für die Längsstabilität optimales Verhältnis von
h/b = 0,1 wählt (0,6 m vertikaler Abstand der
Flächen) und dieses Flügelsystem bei einem Anstellwinkel
von 3 Grad (Schnellflug) anströmen lässt.
Interesting now was
the performance of the regarded wings when combined to a system at an angle of
attack of 3 degree:
System -system
Auftriebsbeiwert (CA_ges) des Flugzeugs = 0,19896
(lift coefficient)
Gleitzahl (E) des Flugzeugs = 26,75218 (glide
ratio)
Steigzahl (epsilon) des Flugzeugs = 11,65633
Fluggeschwindigkeit (v) = 36,97617m/s = 133,11423km/h
Oberer Hauptflügel
-
upper wing
Auftriebsbeiwert (CA) = 0,30889
(lift coefficient)
Güte (k-Faktor) des Flügels (Cwi / Cwi_ell) = 0,72556
(k-factor W/Welliptic)
Gleitzahl (E) des Flügels = 38,47864
(glide ratio)
Unterer Hauptflügel
-
rear wing
Auftriebsbeiwert (CA) = 0,07543
(lift coefficient)
Güte (k-Faktor) des Flügels (Cwi / Cwi_ell) = 9,68965
(k-factor W/Welliptic)
Gleitzahl (E) des Flügels = 11,47037
Vergleicht
man die Auftriebsbeiwerte so erhält man ein Verhältnis von 80 : 20. Solche
Verhältnisse bei annähernd gleich großen Flügeln sind typisch für
Tandemflugzeuge mit ausreichender Stabilitätsmarge, bei denen die Flügel in
einem gemeinsamen Strömungsfeld arbeiten und wenn eine ausreichende
Stabilitätsmarge vorausgesetzt wird.
Comparing the
lift coefficients one gets a ratio of about 80 : 20 which gives a typical
distribution of lift for tandem-wings about the same size, when they are working
in a common flowfield and a sufficient stability margin is provided.
Nachfolgend
die Polaren des besprochenen Rautenflügels bei Einsatz
verschiedener klassischer Profile mit geringen
Nullmomentenbeiwerten von cm0 0 bis <= 0,07. Der Nullmomentenbeiwert ist
jenes Moment um den Neutralpunkt des Profils, das gemessen wird, wenn das
Profil keinen Auftrieb erzeugt. Bei Tandemflugzeugen, zu denen auch das
Rautenflugzeug gehört, sind Profile mit kleinem Nullmomentenbeiwert
wünschenswert, da große Nullmomentenbeiwerte dazu führen können, dass kein
Schwerpunkt mit Stabilitätsmarge gefunden werden kann. (Siehe dazu auch
hier.)
Below the polar of the discussed diamond wing using various classic
airfoilsections with low coefficients of moment for zero lift. The usage of
airfoils with low cm0 is essential for tandem winged crafts, because the
usage of airfoilsections with higher cm0 can lead to the result, that no center
of gravity with a useful stability margin can be found. (See also
here!)
Joukowsky 12% - cm0 = 0,
but rather bad high lift quality

Naca 23012: - cm0 very low, but good high lift
quality, sharp stall

RT1 - cm0 low, good high lift quality, hangglider
airfoilsection


Joukowsky 12 %
NACA 23012
RT1 Hangglider
Oben: Ohne Rumpfwiderstand
wird ein maximales Auftriebs-/Widerstandfsverhältnis von ~27 bei einer
Gleichgewichtsgeschwindigkeit von ~ 160 km/h erreicht.
Above: Without the typical drag of a good fuselage
a ratio of lift to drag of about 27 at an equilibrium speed of about 160
km/h is achieved.
Unten die Polaren mit eingerechnetem Rumpfwiderstand.
Below the polars with fuselage drag:
Joukowsky 12 %
NACA 23012
RT1 Hangglider
Das beste Gleitverhältnis resultiert bei 11 und bei einer
Gleichgewichtsgeschwindigkeit von 90 km/h. Das Hängegleiterprofil erreicht
problemlos die geforderte Minimalgeschwindigkeit von 55 km/h. Das
Joukowskiprofil liegt 3 m/s höher bei 65 km/h Minimalgeschwindigkeit. Alle
Werte sind sehr konservativ, in der Realität wird sich eine
Minimalgeschwindigkeit zeigen, die etwa 10 - 15% geringer ist.
The best glide ratio is about 11 at a balance speed of 90 km/h. The hang
glider airfoilsection easily reaches the required minimum speed of 55 km/h.
The Joukowskiprofil gives a minimum speed of about 65 km/h, + 3 m/s. All
values are very conservative, reality will show a minimum speed which is
10-15% less.
Die Ergebnisse zeigen, dass Tandemflugzeuge keine Wunder an Leistungen
vollbringen können, aber sie können kompakte Flugzeuge mit hoher Stabilität
um die Nickachse erzeugen. Das Bild unten zeigt die gleiche Auftriebsfläche
für einen Rauten- und Rechteckflügel.
The results show that tandem aircraft can not perform miracles, but they can show compact aircraft with high stability
about the pitch axis. The image below shows the same lifting surface for a
diamond and a rectangular wing.

Die
Abbildung oben zeigt das besprochene Flugzeug mit 6 m Spannweite
und 13,3 m^2 Flügelfläche.
The figure above shows the discussed Plane with 6 m span and a wing area
of 13.3 m ^ 2.
Steuerung -
Control
Ein großes und bisher ungelöstes Problem aller Tandemflugzeuge ist die
Rollsteuerung. Ordnet man die Querruder am vorderen Flügel an, so wird das
Flugzeug die Tendenz zeigen, über das nach oben ausschlagende Querruder in
die Kurve zu nicken. Die Flugbahn knickt ab. Ursache dafür ist, dass hinter
dem vorderen Flügel ein hinterer Flügel liegt, der weiterhin voll trägt.
Ordnet man die Querruder am hinteren Flügel an und hat dieser eine positive
V-Vorm, so zeigt sich ein grosses negatives Wendemoment und eine Tendenz, in
die Kurve zu kippen, die auch durch zusätzliche Widerstand- und Auftrieb
gewährende Klappenfunktionen unter dem oberen Flügel nicht vollständig
kompensiert werden kann. Siehe Video
http://youtu.be/mJYutafKG7A
A big and previously unsolved problem of tandem aircrafts is the roll
control. To arrange the aileron on the front wing is a bad solution, because
the plane will show the tendency to flip over the winghalf with the upward
moving aileron into the curve. The flight path bends sharply. The reason is
that behind the front wing a rear wing exists which produces lift. To
arrange the ailerons on the rear is a better idea, but if this rear wing
shows positive dihedral strong negative roll-yaw-moments will occur, which
turn the crafts nose in the opposite direction which is intended by roll
control. This can be that strong, that the pilot loses control at once.
Additional drag and lift flaps - split flaps - on the downside of the front
wing can help, but the negative momentum still exists. See video:
http://youtu.be/mJYutafKG7A
Unten ist eine neue, andere Lösung für die Rollsteuerung abgebildet.
Below a new and different solution for the roll control is displayed.

Eine Simulation zeigt, dass dies zumindest für
kleine, leichte Flugzeuge eine mögliche Lösung wäre. Gegen diese Lösung
spricht, dass die externen Querruder den gesamten Flügelverbund um die
Rollachse drehen müssen, ohne dass die Flügel dabei mithelfen.
http://youtu.be/tLlm35ndLvg
A simulation shows that this would be a
possible solution at least for small, light aircraft. Against this solution
is the fact that the little wings have to roll the whole craft without the
help of the wings.
http://youtu.be/tLlm35ndLvg
Unten: Die
externen Querruder müssen eine mittlere Anstellung von -2,5 Grad
zur x-Achse haben, um ohne Ausschlag kein zusätzliches Moment
entstehen zu lassen. Das Bild unten zeigt die Situation des rechten
Querruders im balancierten Flug bei 100 km/h. Die rechte, aus dem Verbund
herausragende Seite erzeugt Auftrieb, die andere einen etwa gleich grossen
Abtrieb. Besser wäre es, den Querruder in ihrem Innen- und Aussenbereich
verschiedene Anstellwinkel zu geben, so dass sich im Reiseflug kein Auftrieb
an diesen Flächen bildet, womit auch kein induzierter Widerstand entsteht.
Below: The external ailerons must have an average angle of -2.5 degrees to
the x-axis of the plane to be neutral in flight. The graphic below shows the
situation of the right aileron in balanced flight at 100 km/h. The right
protruding side of the aileron generates lift, the other sides generates
negative lift. It would be better to give the ailerons a special shape, so
that in cruise flight no different lifts may occur.

Um
ausreichend sicher zu sein, muss ein Kleinflugzeug bei Ausfall der
Querruder auch alleine mit dem Seitenruder aufgerichtet werden
können. Dies zeigt das folgende Youtube-video. Das Aufrichten
funktioniert hier trotz fehlender V-Stellung der vorderen
Hauptfläche, weil die Rückwärtspfeilung der vorderen
Fläche die gleiche Wirkung wie eine V-Stellung hat und
ein positives Schiebe-Roll-Moment erzeugt:
http://youtu.be/yA06JQ8VUk0
To be safe enough a small plane in case of failure of the ailerons must be
able to be erected with the rudder. This shows the following youtube video.
The erection works here despite the absence of positive dihedral of the front main
wing, because the sweep back of this wing has the same effect as a positive
dihedral, which produces a a positive yaw-roll-momentum:
http://youtu.be/yA06JQ8VUk0
Stand: 25.4.2014
Hinweis des Autors /
Authors note:
Für Tandem-Flugzeugen gilt die allgemeine Regel, dass für
Längsstabilität zwischen vor- und nacheilender Fläche eine positive
Einstellwinkeldifferenz vorliegen muss - bezogen auf die effektiven Winkel.
Eine deutliche Schränkung der vorderen Fläche oder ein Querruderausschlag an
dieser Fläche können diese Regel ebenso verletzen wie positive Ausschläge
eines Höhenruders an der hinteren, stabilisierenden Fläche. Tandem-Flugzeuge
in Originalgrösse reagieren auf eine Verletzung dieser Regel unerwartet mit
einem drastischen Abknicken der Flugbahn in den Sturzflug oder mit einer
Drehung um die Längsachse, obwohl Modelle dieses Verhalten nicht zeigten.
Zum Unterschied zwischen Modell und Original siehe den Hinweis
hier.
There is a well known rule of thumb that there must be a positive
longitudinal dihedral (effective angles) between wing and stabilizer to
achieve longitudianl stability. This rule applies to tandem aircrafts as
well. Strong washout of the front wing or a negative aileron deflection at
this wing can violate this rule as well as the positive deflection of an
elevator at the rear (stabilizing) wing. Models might show no problem, but
tandem winged aircrafts in the original size might show a drastic bend of
the flightpath - dive, turning on the back - if this rule is violated. About
the difference between models and originals see the note
here.
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